Hanna Krall

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Hanna Krall, geboren am 20. 5. 1935 in Warschau. Studium der Journalistik. 1955–1966 Tätigkeit in der Redaktion der Zeitung “Życie Warszawy” (Warschauer Leben). 1959 Heirat mit Jerzy Szperkowicz. 1966–1981 bei der kulturpolitischen Wochenzeitung “Polityka” (Politik), 1966–1969 als Be­richt­erstatterin in der Sowjetunion. 1978–1983 Mitglied des polnischen Schriftstellerverbands. Im Dezember 1981 Teilnahme am Kulturkongress in Warschau. Nach Verhängung des Kriegsrechts in Polen am 13. 12. 1981 verließ Hanna Krall die Redaktion der Zeitung “Polityka” und veröffentlichte ihre Reportagen in den Zeitschriften “Tygodnik Powszechny” (Das Allgemeine Wochenblatt), “Odra” (Die Oder), “Res Publica” sowie in der Tageszeitung “Gazeta Wyborcza” (Die Wahlzeitung). 1982–1987 literarische Mitarbeiterin der Filmproduktionsgesellschaft “Tor” (Der Weg). Seit 1989 Mitglied der polnischen Schriftstellervereinigung. 1992 Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. 1995 Ehrengast der Internationalen Buchmesse in Jerusalem. Hanna Krall lebt heute in Warschau. Ihre Werke wurden in 17 Sprachen übersetzt.

*  20. Mai 1935

von Georg Mrugalla

Essay

Hanna Krall, die “große Künstlerin der polnischen Reportage”, wie polnische und deutschsprachige Kritiker sie bezeichneten, zeigt an fragmentierten Biografien, wie Geschichtsereignisse und Zeitgeschehen in das Einzelschicksal eingreifen und es grundlegend bestimmen. Ihre schriftstellerische Karriere begann sie als Journalistin; sie reiste durch Polen und veröffentlichte Interviews mit Fabrikdirektoren, Arbeitern, Parteifunktionären oder Ärzten in Tages- und Wochenzeitungen. Als ihr eigentliches ...